Kunstwerke auf und aus Papier
Einen guten Einstieg in das Sammeln von Kunst bieten Arbeiten auf Papier wie Zeichnungen und Druckgrafik, deren Preise durchaus auch im dreistelligen Bereich starten – und beim diesjährigen Saisonstart erfreulich häufig vertreten sind.
So begegnen uns in der Entdeckergalerie Rundgænger im Bahnhofsviertel – der Name nimmt Bezug auf die Rundgänge an den Kunsthochschulen – die Swimming-Pool-Arbeiten der Leipziger Künstlerin Tiziana Jill Beck. Mit dem Titel „I, Water“ verarbeitet die Meisterschülerin von Christoph Ruckhäberle ihre Lektüre der Rede „This is Water“ von David Foster Wallace. Die Papierarbeiten und Cyanotypien erinnern dabei ästhetisch an David Hockney oder Henri Matisse.
Keine fünfhundert Meter weiter, ebenfalls in der Niddastraße, sind die großformatigen Zeichnungen und Wandgemälde von Katja Davar (*1968 in London) bei Bernhard Knaus Fine Art zu sehen. Die Künstlerin schafft im Spiel mit immersiven Räumen Welten, die gesellschaftliche Prozesse, naturwissenschaftliche Erkenntnisse und kunsthistorische Referenzen miteinander vereinen.
Wechsel in die Fahrgasse: Die Galerie Greulich zeigt Jan Schmelcher (*1968), der Illustration an der Frankfurter Akademie für Kommunikation & Design und darauffolgend Amerikanistik und Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt studiert hat. Er präsentiert eine Serie von Zeichnungen, die sich mit dem Hedonismus am Endpunkt der utopischen Erzählungen der 60er und 70er befassen.
Weitere Papierarbeiten erwartet das Publikum in der nahe gelegenen Galerie Maurer. In der Ausstellung „Papier und Raum“ zeigt die Galeristin Papierobjekte der Künstlerinnen Alexandra Deutsch und Hannelore Weitbrecht, die sich beide in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem Medium Papier als raumgreifender Skulptur auseinandersetzen. Auch die Ausstellung „Verwerfung“ in der Weißfrauen Diakoniekirche im Bahnhofsviertel zeigt Papierarbeiten von Vahid Hakim (Teheran) und Jörg Ahrnt (Frankfurt). Die Papierarbeiten von Jörg Ahrnt bilden kreisförmige Farbverläufe, beginnend von einem Punkt, der außerhalb des Bildes liegt. Die rhythmisierenden Pinselstriche gleichen Graphemen, denen das Auge folgt, die sich aber nicht dechiffrieren lassen.